OLYMPIA-RAUMBILD-ALBUM 1936. 160 Seiten mit 77 Anaglyphenbildern und 5 Rot-Blau Plastoreoskop-Brillen. Einband (15 x 27,5 cm) in Leinen. Inhalt: Das Reichssportfeld, Das olympische Dorf, Berlin im Olympia-Schmuck, Potsdam. Text zu jedem Bild. Herausgegeben von Max Wendt, anläßlich der XI. Olymischen Spiele 1936 in Berlin. Verlag: Dreyer & Co., Buchdruckerei und Verlagsgesellschaft m.b.H., Berlin.

Vorwort.

Dieses vor Ihnen liegende einzigartige Werk soll die Aufgabe haben, die Erinnerung wach zu halten an die für uns Deutsche so erfolgreichen Wochen der XI. Olpympischen Spiele in Berlin. Wer Bilder von Sportdarstellungen erwartet hat, wird enttäuscht sein, denn die schnell aufeinander folgenden Bewegungsmomente, die Sport und Spiel charakterisieren, können schon im Flächenbild nur ganz unzulänglich, im Raumbild aber kaum befriedigend wiedergegeben werben. Zur wirklichkeitsnahen Wiedergabe von Sportereignissen ist das lebende Bild auf der Leinwand der gegebene Übermittler.
Dagegen sind die für die Olympiade geschaffenen Großbauten, Sportplätze und sonstigen Anlagen, die geschmückten Strassen, Plätze und Monumentalbauten Berlins, die der Olympiade den prächtigen Rahmen verliehen, und die landschaftlich schönen Naturausschnitte des Olympischen Dorfes und Potsdam die gegebenen Motive für die dreidimensional gesehenen Raumbilder.
Diese Raumbilder wollen aber nicht flüchtig besehen, sie wollen eingehend betrachtet werden, und wenn Sie erst einmal den Betrachtungsapparat, d. h. die beigefügte Plastoreoskop-Brille, vor die Augen gesetzt und beim Betrachten des ersten Bildes erkannt haben, daß sie tief in den Raum hinein sehen und dass sich alle Körper in diesem Raum von einander abheben, daß Sie alles ganz so wie in der Wirklichkeit plastisch sehen, werben Sie ganz von selbst dazu kommen, sich mit jedem einzelnen Bild länger zu beschäftigen. Sie werden Freude daran haben, immer wieder neue Einzelheiten im Raume zu entdecken.
Der neben den Bildern stehende Text ist zwar als eine zusammenhängende Führung anzusehen. Er ist aber so verteilt, dass sich neben jedem Bild der zu ihm gehörende Teil des Textes befindet.
Um die Illusion beim Betrachten der Raumbilder zu verstärken, ist es vorzuziehen, diese nicht liegend, sondern möglichst aufrecht stehend anzusehen.
Wer beim Lesen eine Brille trägt, muß auch beim Betrachten der Raumbilder die Lesebrille aufbehalten. Er muß als die Plastoreoskopbrille vor oder hinter die Lesebrille setzen. Es ist von Vorteil, wenn dann beide Brillen immer recht schön blank und klar sind.
Nun setzen Sie bitte die Plastoreoskopbrille auf und haben Sie recht viel Freude an den schönen Bauten, Anlagen und Fernsichten, die sich nun wie in einem „Kaiserpanorama" vor Ihnen aufbauen.

Berlin, im November 1936.
Der Herausgeber.